Kennenlerngespräch: Was ist der Unterschied zum Vorstellungsgespräch?

von Lena Stief

Vorstellungs- oder Kennenlerngespräch? Ist doch Jacke wie Hose, denken viele Bewerber und Bewerberinnen, oder? Nicht so ganz. Obwohl beide Begriffe im Rahmen eines Bewerbungsverfahrens häufig synonym verwendet werden, gibt es doch Unterschiede. Welche das genau sind und auf was Sie achten sollten, haben wir beleuchtet.

1. Was ist ein Kennenlerngespräch?

Das Kennenlerngespräch findet genau wie das Vorstellungsgespräch zwischen Unternehmen und dem Kandidaten oder der Kandidatin statt. Es ist aber im Gegensatz zum klassischen Jobinterview ein etwas lockeres Gespräch, in dem sich beide Parteien zum ersten Mal austauschen und schon etwas von der eigenen Persönlichkeit zeigen. Meist unmittelbar nach Einreichen der Bewerbung, findet es entweder virtuell oder in den Büroräumen des Unternehmens statt. Das Kennenlerngespräch bietet sich außerdem für Interessierte an, die ein Praktikum, eine Ausbildung, ein Traineeship oder den Berufseinstieg starten wollen. Unternehmen helfen so Neueinsteigern und Neueinsteigerinnen, sich beruflich besser zu orientieren – und können sich gleichzeitig als attraktiver Arbeitgeber präsentieren. Unternehmen nutzen diese Form des Gesprächs aber auch gerne zum „Beschnuppern“ nach einer Initiativbewerbung, um den Kandidaten oder die Kandidatin besser einordnen zu können.

2. Worin liegt der Unterschied zum Vorstellungsgespräch?

Das Kennenlerngespräch ist also eine Form des Vorstellungsgesprächs. Vor allem Sie als Bewerber oder als Bewerberin sind beim Kennenlernen dazu eingeladen, einen besseren Eindruck vom Unternehmen, von den Mitarbeitenden und vom Job zu bekommen. Daher erwartet Sie auch erst mal kein klassisches Frage- und Antwortspiel. Dennoch sollten Sie sich im Vorfeld einige Antworten zu Ihrer Person und zu Ihrem Werdegang zurechtlegen, aber sich auch auf Fragen vorbereiten, die Sie dem Unternehmen unbedingt stellen wollen. 

Zwei ausgedruckte Dokumente liegen auf einem Tisch. Links Faken zum Unternehmen. Rechts ein Lebenslauf.
Innerhalb einen Kennenlerngesprächs wird vor allem auf Ihre Person, statt Qualifikation geachtet.

3. Aufbau und Dauer eines Kennenlerngesprächs

In einem Kennenlerngespräch haben Unternehmen oft das Ziel, Ihnen einen möglichst detaillierten Einblick in das Unternehmen selbst und das Aufgabengebiet zu geben. Deshalb lassen sich folgende Elemente zum klassischen Aufbau eines Kennenlerngesprächs zählen:

  1. Der Unternehmensvertreter oder die Unternehmensvertreterin begrüßt Sie.
  2. Sie werden durch die Büroräumlichkeiten bzw. den Arbeitsplatz geführt.
  3. Es findet ein erstes Gespräch zwischen dem Unternehmen und Ihnen über die eigene Vita statt.
  4. Es folgen lockere Gespräche mit potenziellen Kollegen und Kolleginnen über den Aufgabenbereich, zum Beispiel bei einem Kaffee. Der oder die Vorgesetzte ist meist nicht dabei.
  5. Sie lösen Probeaufgabe(n) oder zeigen Ihre Kompetenzen beim Probearbeiten.
  6. Sie präsentieren Ihre gelösten Probeaufgaben.
  7. Es findet ein Abschlussgespräch statt, in dem Sie offene Fragen klären.

Je nach Umfang, und ob das Probearbeiten Bestandteil der Agenda ist, kann das Kennenlerngespräch 1 bis sogar 5 Stunden dauern. Sie sollten daher entsprechend Zeit einplanen und die Agenda im Vorfeld mit dem Unternehmen klären.

4. Fragen während des Gesprächs: Richtig vorbereiten

Wichtig ist, dass Sie die Fragen stellen, die Ihnen wichtig sind, um das Unternehmen besser kennenzulernen. Welche Punkte Sie beachten sollten, haben wir für Sie in unserem Artikel „Vorbereitung Vorstellungsgespräch: Diese Fragen sollten Sie sich stellen“ zusammengestellt. Beim Kennenlerngespräch können Sie vor allem im Plausch mit den Mitarbeitenden viel über den Job und das Unternehmen erfahren. Stellen Sie daher Fragen wie:

  • Wie würden Sie das Betriebsklima beschreiben?
  • Können Sie mir sagen, wie die Einarbeitung erfolgt?
  • Wie hoch wären die Chancen auf eine Übernahme/ Beförderung?
  • Was sind meine Hauptaufgaben?
  • Was sollte ich mitbringen, um den Anforderungen im Unternehmen oder dem Job gewachsen zu sein?

Zwei Männer geben sich zur Verabschiedung die Hand.
Im Kennenlerngespräch sind vor allem Sie gefordert, Fragen zu stellen.

5. Weitere Varianten des Kennenlerngesprächs

Selbst wenn Sie den neuen Job bereits in der Tasche haben, kann es sein, dass Ihr neuer Arbeitgeber Sie noch zu einem Kennenlerngespräch einlädt. In diesem Fall wollen sich meist (hochrangige) Personen bei Ihnen vorstellen, mit denen Sie im Laufe Ihrer Tätigkeit vermutlich Anknüpfungspunkte haben werden. In solchen Kennenlerngesprächen können Sie sich mit Ihrem Gegenüber zum Beispiel über Arbeitsprozesse und Erwartungen austauschen. Bereiten Sie sich auch hierauf vor, indem Sie sich passende Fragen und Antworten zurechtlegen.

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Tags

Bewerbung, Bewerbungstipps, Ingenieur, Kennenlerngespräch

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