Deep Learning und Python: Das erwartet den Softwareentwickler in Zukunft

von Stefan Hofer

Softwareentwickler sind die am zweithäufigsten gesuchten Fachkräfte, wie der Arbeitsmarkt-Report der DEKRA verrät. Die Qual der Wahl hat diese Gattung an Fachinformatikern allerdings nur, wenn Sie den neuen Anforderungen gerecht wird. Denn Trends, wie Machine und Deep Learning, verändern das Berufsfeld und damit auch die Ansprüche in Stellengesuchen erheblich. Wir verraten, worauf es ankommt.

Künstliche Intelligenz lautet das Zauberwort, das sich wolkenartig über dem Informatik-Himmel entfaltet hat. Deep Learning, Machine Learning, Python – Begriffe, wie diese zieren die Jobanzeigen der IT-Unternehmen. Doch worum geht es dabei genau und was bedeutet das für den Softwareentwickler in Zukunft?

Um meinen Rechercheaufwand zu verringern, frage ich einfach meine Alexa: „Definiere Deep Learning!“ Nein, ich spreche nicht mit der Kollegin nebenan. Sondern mit der technischen Wunderwaffe von Amazon. In Windeseile verrät mir eine freundliche Computerstimme ihr Wissen.

Und darum geht es auch: Deep Learning ist ein Teilbereich des Machine Learnings. Maschinen wird also das Lernen gelernt. Der Unterschied beider Begrifflichkeiten: Beim maschinellen Lernen greift der Mensch in die Datenanalyse ein. Beim Deep Learning sorgt er lediglich dafür, dass die Informationen zum Lernen bereitstehen.

Es handelt sich zusammengefasst also um eine Methodik zur Verarbeitung von Daten und Informationen. Die Funktionsweise ähnelt dabei dem Lernprozess im menschlichen Hirn. Doch was hat das mit dem Softwareentwickler der Zukunft zu tun?

Dessen Aufgabe besteht darin, das Deep Learning auf Maschinen anzuwenden. Ein Softwareentwickler hilft einer Maschine also, sich selbstständig zu verbessern. Aus den vorhandenen Daten werden Muster klassifiziert. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse können mit weiteren Daten korrelieren und in einem Kontext verknüpft werden.

Somit kann eine Maschine eigenständig Entscheidungen treffen, die auf den entsprechenden Verknüpfungen basieren. Diese Verknüpfungen können durch ein stetiges Hinterfragen gesichtet werden. Sofern sich eine Entscheidung bestätigt, erhöht sich die Gewichtung.

Einsatz von Deep Learning: Chance für Informatiker

Zusammengefasst bedeutet das: Deep Learning wird dort benötigt, wo sich Daten nach bestimmten Mustern analysieren lassen. Für den Softwareentwickler entsteht somit in Zukunft ein breites Anwendungsfeld im Berufsleben. Zum Beispiel in der Gesichts-, Objekt- oder Spracherkennung. Betrachten Sie beispielsweise Ihr Handy, das Sie möglicherweise mit Ihren Augen, Fingern oder Ihrer Stimme entsperren können. Oder Ihr Navigationsgerät im Auto, bei dem Sie mit Ihrer Stimme die neue Route eingeben können. Ein Paradebeispiel für künstliche Intelligenz wäre wiederum die bereits erwähnte „Alexa“.

Die Nachfrage an spezialisierten Softwareentwicklern ist daher groß. Doch auch die Anforderungen steigen, wie der Report der Dekra zeigt. Jobbeschreibungen für Softwareentwickler enthalten im Schnitt 4,6 Aufgabenfelder, welche sich längst nicht mehr nur auf die Programmierung beschränken. Folgende Anforderungen stehen am häufigsten in den von der Dekra analysierten Jobprofilen:

  • Entwickeln von Software/Programmieren (86,9%)
  • Validieren und Testen (43,7%)
  • Implementierung und Integration (42,9%)
  • Wartung und Anpassung (38%)
  • Entwicklen der Softwarearchitektur (37,1%)
  • Anforderungsanalyse (35,1%)
  • Dokumentation (24,6%)
  • Qualitätsmanagement (24%)
  • Software- und Datenanalyse (22,3%)

Deep Learning: Das müssen Softwareentwickler können

Gefragt sind daher verschiedene Skills und Kenntnisse. Eine Basis bilden hier Programmier- und Markup-Sprachen, vor allem Java und C++. Jeder vierte Bewerber sollte auch mit der Datenbanksprache SQL (Java Script) vertraut sein. Auch immer mehr im Trend ist die Programmiersprache Python, die vor allem im zuvor beschriebenen Deep Learning oder bei Big Data eingesetzt wird.

Die Arbeitgeber fordern in vielen Fällen ein Informatikstudium, doch immerhin 30% aller ausgebildeten IT-Fachkräfte werden zu den Vorstellungsgesprächen eingeladen. Möglich ist die Ausübung des Berufes auch mit einem Abschluss als Ingenieur. Besonders Elektroingenieure haben in der Softwareentwicklung eine Zukunft. Das A und O ist im Beruf jedoch die Praxiserfahrung. Jeder dritte Arbeitgeber verlangt demnach mehrere Jahre an Expertise im Arbeitsleben.

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Tags

Berufserfahrung, Chancen, Informatik, IT, Software, Softwareentwickler

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