Wahlarbeitszeit

Unter dem Begriff Wahlarbeitszeit summieren sich Konzepte, wonach der Arbeitnehmer seine Arbeitszeit freiwillig einteilen und flexibel gestalten kann. Hier sind also beispielsweise Gleit- und Langzeitkonto möglich. Geeignet ist dieses Modell in Betrieben mit einer homogenen Belegschaft, also Mitarbeitern, die derselben Tätigkeit nachgehen.

Bausteinsystem – so funktioniert Wahlarbeitszeit

Eines dieser Konzepte ist das Bausteinsystem, an dem wir erklären wollen, wie Wahlarbeitszeit funktioniert. Der Arbeitgeber ermittelt über einen bestimmten Zeitraum den Personalbedarf pro Woche, Monat oder Periode. Hieraus wird ein Plan erstellt mittels jenen die Mitarbeiter in Absprache mit Kollegen und Vorgesetzten ihre Arbeitszeit auf entsprechende Zeitblöcke verteilen können, bis letztlich der Gesamtbedarf gedeckt ist. So kann jeder Arbeitnehmer entscheiden, wann dieser arbeiten möchte. Für Unternehmen eignet sich dieses Arbeitszeitmodell insbesondere bei Zeiten mit großer Nachfrage, z.B. Schichtsystem bei längeren Öffnungszeiten zu Weihnachten. Dadurch wird vermieden, dass das Unternehmen zusätzliches Personal einstellen muss.

Überstunden – was passiert dann?

Der Personalbedarf wird in diesem Model lediglich vorausgeplant. Wie der Ist-Zustand in der Wirklichkeit aussieht, zeigt sich dann erst im Arbeitsleben. So kann es entsprechend zu Abweichungen mit den im Arbeitsvertrag ausgehandelten Arbeitsstunden kommen. Die Überstunden werden meist in Zeiten mit geringerem Personalbedarf abgebaut, Minusstunden werden genutzt, um diese als Urlaubs- oder Krankheitsvertretung abzufangen. Festgehalten werden die Arbeitszeiten in einem Arbeitszeitkonto.

Wahlarbeitszeit für Sabbatical

Eine weitere Form der Wahlarbeitszeit findet auch in der Anpassung der Arbeitszeit an die Lebensumstände des Mitarbeiters seine Entfaltung. Möchte beispielsweise ein Arbeitnehmer sich den Traum erfüllen, für 6 Monate die Welt zu bereisen, so kann dieser seine Arbeitszeit auch entsprechend erhöhen. Der Arbeitnehmer sammelt also über einen festgelegten Zeitraum eine Vielzahl an Überstunden an, die er für die entsprechenden 6 Monate abbauen kann. Nach dem Sabbatical kann dieser problemlos wieder im Unternehmen weiterbeschäftigt werden – eine Rückkehr in den Job ist somit gewährleistet.

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