Jobverlust: So gehen Sie im Bewerbungsgespräch richtig damit um

von Lena Stief

Weit über 1,5 Millionen Beschäftigte verlieren jährlich ihren Job. Kündigungen sind also keine Seltenheit. Dennoch sind viele Arbeitnehmende verunsichert, wie sie mit dem Jobverlust souverän umgehen können – gerade, wenn sie sich neu bewerben. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie trotz Kündigung im neuen Bewerbungsverfahren punkten können.

Jobverlust in Bewerbungsunterlagen erwähnen?

Ein beispielhafter Lebenslauf von Max Mustermann.

  • In Ihrem Anschreibens sollten Sie Ihre Kündigung nicht erwähnen, sondern sich auf positive Aspekte und Ihre Stärken fokussieren.
  • Im Lebenslauf sollten Sie Ihren Jobverlust hingegen nennen, wenn die Kündigung eine größere Lücke erklären muss.
  • Bleiben Sie immer ehrlich, aber verwenden Sie eher den Begriff „arbeitssuchend“ statt „arbeitslos“. Das wirkt positiver und zeigt, dass Sie sich nicht in eine passive Rolle drängen lassen.
  • Wenn möglich, füllen Sie die kündigungsbedingte Lücke im Lebenslauf mit ehrenamtlichen Tätigkeiten oder eine Fort- und Weiterbildung.
  • Nutzen Sie unsere Lebenslauf-Mustervorlage für Ingenieure. Darin finden Sie Beispiele, wie Sie eine Kündigung im Lebenslauf begründen können.

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Wenn Sie im Jobinterview nach der Kündigung gefragt werden

Proaktiv sollten Sie eine Kündigung durch Ihren früheren Arbeitgebenden nicht erwähnen. Werden Sie im Jobinterview aber direkt darauf angesprochen, verheimlichen Sie Ihre Kündigung nicht und versuchen Sie auch nicht, diese zu beschönigen. Bleiben Sie sachlich und verfallen Sie nicht in eine Rechtfertigung. Gehen Sie auf die Gründe Ihrer Kündigung nur kurz ein. Das zeigt, dass Sie mit Ihrem vorherigen Arbeitsverhältnis abgeschlossen haben und bereit für neue Herausforderungen sind. Ein Wut- oder Trauerausbruch wirkt unprofessionell. Ihren potenziellen Vorgesetzten ist es auch bei einer eigenverschuldeten Kündigung meist wichtiger, wie viel Einsatz Sie in Ihrer neuen Position zeigen.

Was tun bei unverschuldeter Kündigung?

Auch wenn Sie stets Ihr Bestes gegeben haben, kann es vorkommen, dass Sie trotzdem entlassen werden. Als Beispiel sind hier betriebsbedingte oder auch personenbedingte Kündigungen zu nennen. In diesem Fall ist es jedoch einfach, Ihre Kündigung im Lebenslauf zu dokumentieren oder zu erwähnen. Hier reicht auch eine kurze Begründung.

Im Bewerbungsgespräch sollten Sie nur kurz die Umstände schildern. Im Normalfall fragt Ihr Gegenüber bei unverschuldeten Kündigungen nicht genauer nach.

„Leider musste das Unternehmen, in dem ich tätig war, Entlassungen aus wirtschaftlichen Gründen durchführen.“

 Was tun bei eigenverschuldeter Kündigungen?

Wenn Sie aufgrund eines (Fehl-)Verhaltens gekündigt wurden, sollten Sie mit besonderer Vorsicht vorgehen. In Ihrem Lebenslauf sollten Sie auch in diesem Falle keine ausschweifenden Erklärungen liefern. Sonst legen Sie den Fokus Ihrer Bewerbung auf dieses negative Ereignis. Bezeichnen Sie die Entlassung hingegen als „einvernehmliche Trennung“ und geben einen knappen Grund an – zum Beispiel „wegen beruflicher Neuorientierung“.

Im Bewerbungsgespräch sollten Sie jedoch darauf gefasst sein, dass Ihre potenzieller Arbeitgebenden konkrete Fragen bezüglich des Jobverlusts stellen. Bleiben Sie auch hier sachlich und ehrlich und geben Sie den Grund etwas genauer an. Schweifen Sie jedoch nicht ab. Bekräftigen Sie, dass Sie aus möglichen Fehltritten gelernt haben und sich verbessern wollen.

„Meine Vorgesetzten hatten das Gefühl, dass ich in der vorherigen Position nicht mein volles Potenzial entfalten könne. Das möchte ich in dieser Position ändern und gerne beweisen, dass ich ein engagierter und leistungsstarker Mitarbeiter/ eine leistungsstarke Mitarbeiterin bin.“ 

Wenn Sie selbst gekündigt haben

Arbeitnehmende können viele verschiedene Gründe haben, Ihren Job zu kündigen. Im Grunde können Sie jedoch eine Kündigung aus eigener Motivation problemlos im Lebenslauf angeben. Bleiben Sie auch hier kurz und sachlich.

Im Bewerbungsgespräch wird Sie der Personaler mit großer Wahrscheinlichkeit danach fragen, warum Sie gekündigt haben. Beachten Sie auch hier: bleiben Sie sachlich und reden Sie Ihren vorherigen Chef nicht schlecht! Sonst kann es sein, dass Ihre Loyalität gegenüber Arbeitgebenden grundsätzlich in Frage gestellt wird.

Statt: „Mein Chef war ein Idiot, der nur wollte, dass ich nach seiner Pfeife tanze.“

Sagen Sie lieber: „Mein Arbeitsbereich war sehr unklar definiert und ich konnte nicht auf meine Zielerreichung hinarbeiten. Aus diesem Grund wollte ich mich neu orientieren und suche auf eigenen Wunsch eine neue Position, die meinen Fähigkeiten besser entspricht.“

Bereiten Sie sich darauf vor, dass der Personaler nachhakt, wieso Sie sich nicht vor der Kündigung um einen neuen Job gekümmert haben. Das können Sie möglicherweise mit einer Selbstfindungsphase begründen. War Ihre Kündigung spontan, könnten Ihre potenziellen Vorgesetzten dies als negativ bewerten. Etwa, weil Sie undurchdacht reagiert oder ein schlechtes Zeitmanagement haben. Überlegen Sie sich in diesem Fall eine genaue Begründung. Vergessen Sie aber nicht, dass auch in diesem Fall Ehrlichkeit besser ankommt als eine halbgare Ausrede.

Hier finden Sie nochmals unsere Musterbeispiele in Kurzfassung:

Musterbeispiel eines Lebenslaufs.

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Tags

Bewerbung, Kündigung, Tipps

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