Ingenieur der Zukunft: So drastisch wandelt sich das Berufsbild

von Stefan Hofer

Informationstechnik, Führungskräfte-Seminare, das Managen von Kommunikation und Hierarchiewegen: Die Zeiten, in denen das Ingenieurdasein einzig der technischen Entwicklung zugeschrieben war, sind schon länger passé. Unternehmen verlangen in Ihren Stellengesuchen immer mehr. Vom Digital-Profi bis hin zum Sprachrohr: Wir verraten, was auf den Ingenieur der Zukunft zukommt.

Im Prinzip gehen wir in diesem Artikel einer vermeintlich simplen Frage nach: Was ist eigentlich ein Ingenieur? Nur ergänzen wir unsere Definition noch um den Zusatz ‚in Zeiten von Industrie 4.0‘. Widmen wir uns kurz der Begriffsbestimmung: In erster Linie versteht man einen Ingenieur als einen Fachmann der Technik, Entwicklung, Konstruktion, Berechnung – all das vereint sich unter seiner Kernaufgabe, die sich meist auf technische Maschinen, Gebäude oder Anlagen bezieht.

Ein Ingenieur der Zukunft muss den Blick über den Tellerrand wagen können.

Doch das Fachwissen ist für den Ingenieur der Zukunft nur die eine Seite der Medaille. Die technische Expertise ist zwar unabdingbar und wird völlig zu Recht mit entsprechender Spezifikation in der Ausbildung oder im Studium gelehrt. Unternehmen fordern aber mehr als das. Ein Ingenieur der Zukunft muss den Blick über den Tellerrand wagen können. Doch welche Soft-Skills sind wirklich nötig?

Ingenieur der Zukunft: Ein Kommunikator und Wirtschaftler

Auch der Ingenieurberuf wandelt sich mit den Megatrends und modernen Entwicklungen im Industrie-4.0-Zeitalter. Die Hierarchien werden in den Unternehmen immer flacher, die Entscheidungswege kürzer. Für den Ingenieur bedeutet das, dass auf ihn auch eine kommunikative Rolle zukommt.

Der Ingenieur fungiert als wichtige Schnittstelle mit relevanten Bezugsgruppen, zum Beispiel im Kontakt mit Kunden, Zulieferern, Mitarbeitern oder Führungskräften aus anderen Bereichen. Diese Kommunikation wird immer näher und transparenter geführt. Der Ingenieur der Zukunft benötigt also ein entsprechendes Know-How und Feingefühl dafür.

Neben den kommunikativen Kompetenzen braucht es in der Zusammenarbeit mit relevanten Anspruchsgruppen auch koordinatives Geschick. Dieses umfasst beispielsweise die Planung von Prozessen und Projekten sowie ein Grundwissen über wirtschaftliche Abläufe. Nur warum?

Agile Arbeitsweise auch bei Ingenieuren

Das Schlüsselwort nennt sich Agilität. Moderne Konzerne arbeiten immer ganzheitlicher und interdisziplinärer. Diese Arbeitsweise vereint die Zusammenarbeit von verschiedenen Bereichen, von der Unternehmen profitieren wollen und in unserer schnelllebigen Zeit auch müssen. Es geht vor allem darum, den sogenannten VUKA-Anforderungen gerecht werden. VUKA steht für Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität. Diese Anforderungen sind Ausdruck dafür, dass unsere Welt immer wandelbarer, unvorhersehbarer, komplexer und uneindeutiger wird. Um dem gerecht zu werden, bedarf es schnellen und agilen Arbeitsweisen.

Das Berufsfeld wird immer IT-lastiger.

Im Zuge dessen nimmt auch der Begriff der Digitalisierung einen immer wichtigeren Stellenwert für den Ingenieur der Zukunft ein. Das verdeutlicht auch eine Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Laut einem Bericht der Bundesagentur für Arbeit vom März 2019 war in den letzten Jahren beispielsweise bei Elektroingenieuren ein Rücklauf zu vermelden. Doch nicht etwa, weil in diesen Berufen keine Nachfrage herrscht. Vielmehr verlagert sich das Berufsfeld immer mehr hin zur technischen Informatik, welche im Gegenzug stetig wächst. Eine Auseinandersetzung mit der Informationstechnik wird für den Ingenieur der Zukunft in diesem Fachbereich daher unausweichlich.

Auch mit Blick auf Zukunftsfelder, wie IoT oder Big Data, werden immer neue Herausforderungen auf das Berufsfeld des Ingenieurs zukommen. Ein Tipp an Ingenieure: Achten Sie daher darauf, dass in Ihrem Betrieb Weiterbildungsmöglichkeiten gefördert werden. Denn Ihr Metier wird in den nächsten Jahren noch einige Änderungen erfahren, für die Sie fachlich gewappnet sein sollten.

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Tags

agil, Digitalisierung, Industrie 4.0, Ingenieur, Kommunikation, VUCA, VUKA

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