Konzentrationsstörungen auf der Arbeit sind nicht unüblich. Viele Beschäftigte kennen es: man sitzt unruhig am Schreibtisch, der Blick wandert ständig aus dem Fenster oder auf das Smartphone. Aber ab wann ist die mangelnde Konzentration ein gesundheitliches Warnsignal? Und was lässt sich gegen dagegen tun?
Nicht jedes gelegentliche Abschweifen bedeutet gleich eine Konzentrationsstörung. Eine Faustregel besagt, dass sich Kinder im Durchschnitt nur etwa 15 Minuten dauerhaft konzentrieren können, Jugendliche circa 30 Minuten und Erwachsene bis zu einer Stunde. Diese begrenzten Zeitspannen liegen an dem Energieverbrauch, den der Körper aufwenden muss, um sich zu konzentrieren. Wer also nach einer solchen Konzentrationsphase einen Pause benötigt, muss sich erst einmal keine Sorgen machen.
Was ist eigentlich eine Konzentrationsstörung?
Wer jedoch an einer Konzentrationsstörung leidet, ist nicht mehr in der Lage, sich für eine längere Zeit auf eine Tätigkeit zu konzentrieren. Betroffene können ihre Aufmerksamkeit also nicht mehr einer Aufgabe widmen. Solche Konzentrationsstörungen oder -schwächen können kurzfristig und harmlos sein, aber auch gesundheitliche Ursachen haben.
Auf diese Symptome sollten Sie achten
Treten mehrere der folgenden Symptome über einen längeren Zeitraum auf, deutet das möglicherweise auf eine Konzentrationsstörung hin. In diesem Fall sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen:
- Sie sind leichter abzulenken als sonst
- Ihnen passieren häufiger Flüchtigkeitsfehler
- Sie schweifen schneller ab
- Sie sind nur noch eingeschränkt belastbar
- Ihre Kreativität leidet zunehmend
- Sie sind häufiger müde oder unvermittelt hyperaktiv
Etwa 5 % der Erwachsenen in Deutschland leiden an ADHS – Das kann bei Betroffenen ebenfalls Konzentrationsstörungen auslösen.
Krankheiten als Ursache für mangelnde Konzentration
Auch Erkrankungen können zu einer Konzentrationsstörung führen. In diesem Fall gehen diese meist mit anderen Krankheitssymptomen einher. Unter anderem können folgende Krankheiten eine mangelnde Konzentration hervorrufen:
- Niedriger Blutdruck
- Depressionen
- Magersucht
- Demenz
- Angststörungen
- Schilddrüsen-Unterfunktion
- Schlaganfall
Bitte beachten Sie, dass wir hier keine Diagnosen stellen können. Wenden Sie sich bei Anzeichen einer Erkrankung umgehend an Ihren Arzt!
Laut AOK sind 6 Fälle von Arbeitsunfähigkeit (pro 1.000 Mitglieder) auf Burnout-Erkrankungen zurückzuführen.
Darum hapert es mit der Konzentrationsfähigkeit
Aber nicht immer, wenn Sie sich im Job schlecht fokussieren können, muss ein gesundheitliches Problem dahinterstecken. Auch unsere Umgebung oder externe Faktoren können schuld sein:
Ihre Umgebung lenkt Sie ab
Licht, Lärm, Hitze und verbrauchte Luft in einem Raum können dazu beitragen, dass wir uns schlechter konzentrieren können.
Multitasking überfordert das Gehirn
Ständig zwischen Aufgaben hin- und herzuwechseln, führt zwangsweise dazu, dass Sie aus Ihrem Gedankenfluss herausgerissen werden. Das mindert Ihre Konzentration.
Schlafmangel drückt auf die Leistung
Bekommen Sie zu wenig Schlaf, kann Ihr Gehirn nicht mehr mit maximaler Leistung arbeiten. Schlafmangel reduziert also die Aktivität Ihres Gehirns.
Sie müssen Medikamente einnehmen
Sie sind Allergiker und nehmen Antihistaminika ein? Dann löst das unter anderem Müdigkeit aus, wodurch Sie sich weniger gut konzentrieren können. Fragen Sie in diesem Fall Ihren Arzt um Rat.
Das Wetter schlägt um
„Ich fühle mich heute so schlapp… Ich glaube, das liegt am Wetter!“ – Wohl nahezu jeder hat diese Sätze schon einmal gehört oder gesagt. Obwohl Wetterfühligkeit keine Erkrankung ist, kann sie durchaus Krankheitsgefühle hervorrufen. Dazu gehören Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen und auch Konzentrationsstörungen.
Sie bewegen sich zu wenig
Sport regt Ihre Durchblutung an, sodass Ihr Gehirn mit mehr Sauerstoff versorgt wird. Sich nicht ausreichend zu bewegen, kann also Konzentrationsstörungen auslösen.
Sie haben zu viel Stress
Berufliche oder private Überforderung, Zeitdruck und Burnout sind ebenfalls mögliche Ursachen für eine geschwächte Konzentration. Denn durch die ständige Anspannung werden körpereigene Reserven verbraucht und Sie haben weniger Energie.
Das können Sie gegen nicht-krankheitsbedingte Konzentrationsstörungen tun
Vermeiden Sie Ablenkung
Äußere Einflüsse, die Ihre Konzentration stören und Sie ablenken, können Sie in den meisten Fällen am einfachsten beheben. Schalten Sie beispielsweise das Licht an, setzen Sie Kopfhörer gegen den Lärm auf, schalten Sie die Klimaanlage oder die Heizung ein und öffnen Sie ein Fenster, um für frische Luft im Raum zu sorgen. Schalten Sie auch Ihr Handy aus, wenn Ihr Blick ständig auf den Bildschirm wandert.
Achten Sie auf erholsamen Schlaf
Damit Ihr Körper genug Energie hat, sollten Sie für einen erholsamen Schlaf von mindestens sechs Stunden sorgen.
Bewegen Sie sich ausreichend
Nehmen Sie sich am besten etwa dreimal die Woche 15 bis 30 Minuten Zeit für einen Spaziergang an der frischen Luft. Das kurbelt Ihre Durchblutung und die Sauerstoffzufuhr an. Außerdem wirken Spaziergänge stressreduzierend auf den Körper.
Ernähren Sie sich gesund
Kohlenhydrate, Eiweiß und Vitamine liefern wertvolle Nährstoffe und beugen so Konzentrationsstörungen hervor. Damit Ihr Gehirn auf Hochtouren laufen kann, ist eine gesunde Ernährung ausschlaggebend. Ein Schokoriegel zwischendurch kann durch seinen Zuckergehalt zwar als kurzzeitiges Aufputschmittel wirken, doch das sollte nicht die Regel sein. Zudem sollten Sie möglichst auf Genussmittel wie Alkohol, Nikotin, aber auch Koffein verzichten. Vor allem übertriebener Kaffee-Konsum kann zu Unruhe führen, wodurch Sie sich nicht mehr fokussieren können. Trinken Sie stattdessen etwa zwei bis drei Liter Wasser am Tag.
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Strukturieren Sie Ihren Arbeitsalltag
Arbeiten Sie an schwierigen Aufgaben vor allem dann, wenn Ihr Biorhythmus ein Leistungshoch zeigt. Das ist bei den meisten Menschen am Vormittag und gegen späten Nachmittag der Fall. Arbeiten Sie Ihre Aufgaben auch nacheinander ab und lassen Sie sich nur im Notfall unterbrechen. Es kann auch helfen, Ihren Schreibtisch aufzuräumen. So sorgen Sie für ein ordentliches und strukturiertes Arbeitsumfeld.
Machen Sie regelmäßige Pausen
Gönnen Sie Ihrem Gehirn eine Pause zwischendurch. Hierfür eignen sich am besten kurze, regelmäßige Pausen. Erwachsene können sich etwa für eine Stunde am Stück konzentrieren. Legen Sie deshalb danach eine fünfminütige Pause ein. Anschließend können Sie konzentrierter und schneller wieder an die Arbeit gehen.
Machen Sie Konzentrationsübungen
Außerdem können Sie Übungen durchführen, die Ihre Konzentration fördern. Diese lassen sich auch ganz einfach in Ihren Arbeitsalltag integrieren. Kneten Sie beispielsweise Ihre Ohrmuschel eine Minute lang kräftig mit Ihren Fingerspitzen. Anschließend streichen Sie die Ohrmuschel zu den Ohrläppchen hin aus.
Atemübungen verbessern hingegen die Sauerstoffversorgung: Setzen Sie sich gerade hin, stellen Sie die Füße nebeneinander auf den Boden und legen Sie die Hände auf die Oberschenkel. Schließen Sie im nächsten Schritt Ihre Augen und atmen Sie langsam mehrmals ein und aus.
Oder führen Sie sogenannte Über-Kreuz-Bewegungen aus. Dadurch werden Ihre beiden Gehirnhälften aufgefordert, zusammenzuarbeiten. Führen Sie zum Beispiel Ihren rechten Ellenbogen zu Ihrem linken angehobenen Knie und den linken Ellenbogen zum rechten angehobenen Knie.
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