„Was sind Ihre Schwächen?“ 5 Beispiele und Antworten fürs Vorstellungsgespräch

von Stefan Hofer

Das Erfragen der Stärken und Schwächen gilt als Klassiker im Vorstellungsgespräch. Wir zeigen Ihnen deshalb anhand von fünf Beispielen, wie Sie Ihre Schwächen gar in Stärken verwandeln können.

Sie sind unorganisiert, vertiefen sich zu häufig in ein Projekt oder sind manchmal zu perfektionistisch? Dann ist das schon einmal der erste Schritt, wie Sie der Frage nach den Schwächen im Vorstellungsgespräch entgegentreten können. Wie Sie diese negativen Eigenschaften aber nun so verpacken können, dass daraus Stärken werden, das zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.

Zuvor empfehlen wir Ihnen aber einen Blick in unseren Artikel Stärken und Schwächen im Vorstellungsgespräch zu werfen, der vor allem Auskunft dazu gibt, was Sie antworten können. Basierend darauf erklären wir Ihnen nun anhand von fünf Beispielen, wie Sie auf Ihre Schwächen im Bewerbungsgespräch antworten können.

Die nachfolgenden Beispiele sollten Sie aber nicht auswendig lernen. Schließlich sollten Sie dem Unternehmen Ihre persönlichen Schwächen im Vorstellungsgespräch mitteilen. Viel mehr sollten Sie in diesem Artikel ein Gefühl dafür bekommen, wie Sie bestmöglich vor dem Personaler argumentieren können und worauf es in der Kommunikation ankommt.

Bewusstsein und Lösungen: Die zwei Säulen der Schwächen-Antwort

In Ihrer Argumentation sollten Sie zwei wesentliche Aspekte integrieren:

  1. Bewusstsein: Sie sind sich über Ihre Schwäche bewusst und gestehen sich diese ein
  2. Lösung: Sie haben deshalb daran aktiv und erfolgreich gearbeitet und präsentieren den Entscheidern beim Vorstellungsgespräch, wie Sie Ihr Laster in den Griff bekommen haben.

Wir verdeutlichen Ihnen diese Argumentationskette für Schwächen im Vorstellungsgespräch an den nachfolgenden Muster-Antworten und Beispielen:

Business people having a meeting

#1: Schwächen im Vorstellungsgespräch – Vertiefen in Projekt führt zu Zeitnot

„Ich habe meine Kreativität hin und wieder sehr zeitintensiv ausgelebt. Ich wollte beispielsweise, dass meine Vorträge im Meeting herausstechen und habe besonders viel Wert auf das Detail gelegt. Deshalb bin ich hier schon einmal in Zeitnot geraten. Nun habe ich aber einen Weg gefunden, mit meinem Zeitmanagement hier besser umzugehen. Ich setze mir nun striktere Deadlines und greife auf grafische Muster-Vorlagen zurück.“

In dieser Argumentation nennen Sie nicht nur eine Schwäche (Zeitmanagement), sondern auch eine Stärke (Kreativität, Designaffinität). Außerdem gestehen Sie sich ein („Deshalb bin ich hier schon einmal in Zeitnot geraten.“), dass Ihr Verhalten sich negativ auf Ihren beruflichen Erfolg auswirkt und zeigen anhand Ihrer neuen Organisation (Deadlines und Muster-Vorlagen), wie Sie in diesem konkreten Beispiel das Problem behoben haben.

#2: Schwächen im Vorstellungsgespräch – Umgang mit Stress nach der Arbeit

„An manchen Tagen fällt es mir schwer nach dem Feierabend abzuschalten und den Kopf freizubekommen. Ich habe deshalb mit dem Joggen angefangen, was mir dabei sehr geholfen hat. Mir hat es gefehlt, mich nicht nur geistig, sondern auch körperlich auszupowern.“

In dieser Begründung befinden sich drei Zauberwörter. Mit der Formulierung „an manchen Tagen“ nehmen Sie automatisch die Brisanz aus Ihrer Schwäche heraus. So bekräftigen Sie, dass Ihre Schwäche kein dauerhafter Zustand ist, sondern nur manche Tage Ihnen schwer fallen. Sie gestehen sich mit dem Bindewort „deshalb“ ein, dass Sie Ihr Problem erkannt haben und eine Lösung hierfür gesucht haben. Diese haben Sie in der sportlichen Aktivität nun erfolgreich gefunden.

#3: Schwächen im Vorstellungsgespräch – Nervosität bei Präsentationen

„An mir selbst stört mich, dass ich in wichtigen Meetings oder Präsentationen häufig nervös bin. Mir ist zwar bewusst, dass das durchaus eine Schwäche ist, die mich aber auch dazu antreibt, meine beste Leistung abzuliefern. Ich bereite mich deshalb vor Präsentationen besonders ausgiebig vor, was mir hierbei sehr hilft. Zudem gehe ich vor jeder Präsentation an die frische Luft, um zu entspannen.“

Die Herangehensweise in dieser Argumentation ist etwas anders, basiert aber wieder auf dem Prinzip Eingeständnis und Lösung. Indem Sie aufzeigen, was Sie selbst an sich nicht mögen, gestehen Sie sich automatisch diese Schwäche beim Vorstellungsgespräch ein. Als Lösung präsentieren Sie bei Ihrer Nervosität bei Präsentationen aber nicht sofort die ausgiebige Vorbereitung oder Frischluft, die erst im letzten Satz genannt werden, sondern eine Änderung Ihrer inneren Einstellung. Indem Sie selbst Ihre Schwäche auch als Stärke betrachten, um das Maximale aus sich herauszuholen, unterstreicht dies Ihre positive Grundeinstellung und Ihren einzigartigen Umgang mit Herausforderungen.

#4: Schwächen im Vorstellungsgespräch – Mängel bei Telefonaten

„Mir fällt es persönlich schwer mit einem Klienten zu telefonieren, da mir der persönliche Umgang einfach mehr liegt. Ich verfüge über eine gute Menschenkenntnis und kann mein Gegenüber in einem Vier-Augen-Gespräch sehr gut einschätzen und hier umso besser überzeugen.“

Diese Schwäche ist natürlich bei Berufen mit viel persönlichem Kontakt von Vorteil. Sie sollten diese natürlich nicht in einer Stelle als Call-Center-Agent anwenden, können hier aber genau gegenteilig argumentieren. Sie gestehen sich hier zwar Defizite im Umgang am Telefon ein, überzeugen aber mit Ihrem Gespür für Menschen und offenbaren sich als starker Kommunikator im zwischenmenschlichen Gespräch.

#5: Schwächen im Vorstellungsgespräch – Unorganisiertheit

„Ich war besonders zur Anfangszeit im Berufsleben sehr unorganisiert und habe leicht einmal den Überblick verloren. Seit zwei Jahren habe ich nun einen Weg gefunden mir über eine To-Do-Liste meine Übersicht zu bewahren und mir selbst persönliche Deadlines zu setzen.“

Auch hier erfolgt das Prinzip Eingeständnis (Ich war…), wobei Sie mit dem Zusatz zur Anfangszeit Ihre Schwäche besonders auf die Vergangenheit beschränken, was diese abschwächt. Sie beschreiben hier, dass Sie seit zwei Jahren aktiv daran arbeiten und mit einer Lösung, die vielen im Arbeitsleben vertraut ist, daran gearbeitet haben.

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