Haben Sie Angst vor dem Vorstellungsgespräch? Nicht jeder wird diese Frage sofort bejahen. Allerdings lässt bereits Ihr Interesse am Artikel vermuten, dass Sie das mulmige Gefühl am Vorabend zu gut kennen. Wir helfen Ihnen mit unser Strategie, sich diesem Problem erfolgreich zu stellen.Fast jeder Dritte soll betroffen sein: die Angst vor dem Vorstellungsgespräch. Sie macht sich bemerkbar durch Schweißausbrüche, Herzrasen und Schwindelattacken – und bedeutet puren Stress für unseren Körper. Doch warum taucht sie überhaupt auf, die Furcht vor dem Job-Interview? Und was können Bewerber gezielt tun, um der Angst die Kraft zu nehmen? Wir haben Tipps, wie Kandidaten Auslöser erkennen und gezielt bekämpfen können.
Inhaltsverzeichnis: Angst vor Vorstellungsgespräch – unsere Strategie
Schritt 1: Ermitteln Sie, warum Sie Angst vor dem Vorstellungsgespräch haben
Schritt 2: Ermitteln Sie, wovor Sie Angst haben
Schritt 3: Überwinden Sie Ihre jeweilige Angst mit unseren Tipps
Schritt 4: Arbeiten Sie an Ihrer Körperhaltung im Vorstellungsgespräch
Schritt 1: Warum haben Sie Angst vor dem Vorstellungsgespräch?
Das ist die zentrale Frage, die es zu beantworten gilt. Wird die Angst ausgelöst, weil Sie bereits negative Erfahrungen in Vorstellungsgesprächen gesammelt haben? Oder machen Sie sich Sorgen, weil Sie nicht wissen, was im Jobinterview auf Sie zukommt? Beschäftigen Sie sich eingehend mit dieser Frage und notieren sich mögliche Ursachen.
Häufige Ursachen, warum Bewerber im Interview nervös sind:
- Die Angst vor dem Unbekannten: Kandidaten kennen den Ablauf und Inhalt des bevorstehenden Vorstellungsgesprächs nicht. Sie haben Bedenken, dass sie die Situation nicht kontrollieren können und fühlen sich schutzlos.
- Die Angst vor dem Versagen: Bewerber haben in Vorstellungsgesprächen negative Erfahrungen gesammelt. Es entsteht die Angst, dass das Ergebnis wieder negativ ausfallen könnte.
Definition: Angst ist eine Basisemotion, die durch Anspannung, Besorgtheit und Nervosität gekennzeichnet ist. Sie ist meist eine gesunde Reaktion auf eine bedrohliche Reaktion oder körperlichen bzw. psychischen Störung. Die Folge sind Reaktionen des autonomen Nervensystems und psychische Belastungen. Quellen: Öhman & Mineka (2001) / netdoktor.de
Schritt 2: Was sind Ihre Stressoren als Bewerber?
Gleichzeitig gibt es verschiedene Reize, auch Stressoren genannt, die im Vorstellungsgespräch Stress verursachen können. Überlegen Sie, welche der folgenden Stressoren Nervosität bei Ihnen hervorruft:
Schritt 3: Angst vor Vorstellungsgespräch überwinden: So geht’s
Nachdem Sie nun Ihre Stressoren ausgemacht haben, wollen wir Ihnen zeigen, wie Sie diese in den Griff bekommen.
Angst vor Bewerbungsfragen und falschen Antworten
Viele Fragen in Vorstellungsgesprächen wiederholen oder ähneln sich. Informieren Sie sich, welche Fragen gängig sind und legen Sie sich solide Antwortmöglichkeiten parat. Sollte Ihr Gegenüber dennoch eine Frage stellen, auf die Sie sich nicht vorbereitet haben, bedenken Sie: Es gibt keine richtigen oder falschen Antworten. Häufig wollen Personaler mehr über die Persönlichkeit eines Kandidaten erfahren, anstatt reines Faktenwissen abzufragen. Antworten Sie authentisch und versuchen Sie, Ihre persönliche Denkweise zu unterstreichen.
Angst vor Unpünktlichkeit
Der Zug fällt aus, die Autobahn gesperrt oder Ihr Auto springt nicht an? Für viele Bewerber ein Horror-Szenario, das die Angst vor dem Vorstellungsgespräch zusätzlich erhöht. Bei einer plausiblen Begründung zeigen sich Unternehmen allerdings meist kulant. Eine sorgfältige zeitliche Planung im Vorfeld hilft Ihnen jedoch dabei, Stress zu vermeiden:
- Informieren Sie sich über mögliche Baustellen, Umleitungen, Staus oder Streiks.
- Stellen Sie sicher, dass Ihr Auto funktioniert. Machen Sie eine Testfahrt zwei Stunden vor Abreise.
- Planen Sie etwas mehr Zeit für die Fahrt ein. Sechzig bis dreißig Minuten zusätzlich zur Fahrtzeit geben Ihnen einen Sicherheitspuffer. Sollten Sie zu früh am Erscheinungsort eintreffen, machen Sie einen Spaziergang oder gehen Sie ins Cafè, um sich zu fokussieren.
- Überlegen Sie sich rechtzeitig eine Alternative, falls Ihr Zug ausfällt oder das Auto nicht anspringt.
- Nehmen Sie Ihr Mobiltelefon mit und notieren Sie die Kontaktdaten Ihres Ansprechpartners im Unternehmen. So können Sie diesen über eine mögliche Verspätung informieren.
Angst vor der falschen Kleiderwahl
Die Frage nach dem Outfit sollten Sie sich nicht erst am Tag des Bewerbungstermins stellen. Achten Sie auf folgende Punkte und bereiten Sie Ihre Kleiderwahl entsprechend vor:
- Reinigen Sie Ihre Kleidung bereits einige Tage zuvor.
- Halten Sie sich an die wichtigsten Tipps aus unserem Artikel Kleidung beim Vorstellungsgespräch.
- Wählen Sie Ihre Kleidung abhängig von Branche, Position und Unternehmen. Faustregel: Je höher die Position, desto konservativer sollte der Look ausfallen. Bei Startups kann die Kleidung auch oft etwas lockerer ausfallen.
- Recherchieren Sie auf der Firmenwebseite und Social Media: Wie sind Mitarbeitende des Unternehmens gekleidet, bei dem Sie sich vorstellen?
- Achten Sie auf gedeckte Farben, gebügelte Kleidung und dezenten Schmuck.
Angst vor der Selbstdarstellung
Im Vorstellungsgespräch geht es letztlich darum, dass sich Bewerber und Unternehmen kennenlernen. Hierzu gehört auch eine jeweilige Selbstvorstellung beider Parteien. Salopp gesagt, gilt es also, einen Vortrag über die eigene Person zu halten. Dies können Sie im Vorfeld zu Hause vorbereiten. Machen Sie sich dazu in Ruhe Stichpunkte. Notieren Sie Ihre Stärken und Schwächen, beruflichen Aufgaben und Stationen. Versuchen Sie, sich einen roten Faden zurechtzulegen, an dem Sie sich im Vorstellungsgespräch orientieren können.
Lernen Sie Ihre Selbstpräsentation aber nicht auswendig, sondern bleiben Sie in Ihrer Vortragsweise authentisch und natürlich.
Versagensangst / Angst vor Ablehnung
Die Angst eine Absage nach dem Vorstellungsgespräch zu erhalten, resultiert oft aus negativen Erinnerungen. Erhöhen Sie Ihre Chancen im Nachgang eines Interviews auf eine positive Antwort.
Haben Sie die Stelle nicht bekommen, dürfen sie enttäuscht sein. Berücksichtigen Sie aber immer, dass sich die Entscheidung des Unternehmens nicht gegen Sie richtet. Ein anderer Kandidat hat letztlich mehr überzeugt. Oftmals entscheiden hier nur Kleinigkeiten. Werten Sie dies nicht als persönliches Versagen, sondern als eine Entscheidung FÜR jemand anderen und nicht FÜR Sie.
Angst vor Stille
Erwartungsvoll blickt der Personaler Sie an und stellt Ihnen vielleicht sogar eine knifflige Frage. Sie – wollen natürlich eloquent und kompetent wirken – verlieren aber genau in diesem Moment völlig den Faden. Personaler wissen, dass Bewerber bei Vorstellungsgesprächen nervös sind. Deshalb wiegt ein Blackout gar nicht so stark, wie Sie in diesem Moment vermutlich annehmen. Ihr Gegenüber wird sicherlich auch versuchen, Ihnen zu helfen. Versuchen Sie im Falle des Falles jedoch nicht, Ihren Blackout zu überspielen, sondern stehen Sie dazu. So wirken Sie authentisch.
Angst vor unerwarteten Praxisaufgaben
Alle Fragen sind geklärt und das Gespräch nähert sich seinem Ende. Doch nun fordert Sie Ihre Gegenüber noch zu einer kleinen Aufgabe auf. Diese Situation ist zwar eher selten, kann aber vorkommen. Damit will ein Unternehmen meist testen, wie Sie unter Druck arbeiten können. Bewahren Sie hier einen kühlen Kopf und verfallen Sie nicht in Panik. Vertrauen Sie darauf, dass Sie die Aufgabe meistern können, sonst hätte Sie das Unternehmen nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen.
Schritt 4: Angst durch Körpersprache kompensieren
Der Mensch zeigt, wie er sich fühlt. Wer seine Körpersprache aber gezielt einsetzt, kann auch seine Emotionen beeinflussen. Probieren Sie schon vor dem Gespräch eine positive Körperhaltung einzunehmen – und beobachten Sie, wie sich Ihre Gefühlslage verändert.
Körpersprache der Angst
- Hochziehen der Augenbrauen
- Stirn runzeln
- Versteifte Muskulatur
- Unruhe (ständige Bewegungen)
- häufiges Blinzeln
- Hände verstecken, nicht offen
- Verschränkte Arme
Positive, selbstbewusste Körpersprache
- offenes Lächeln
- Blickkontakt halten, neutrale Augenbrauen
- Aufrechte Haltung, locker und entspannt
- Stabiler Stand (ohne große Unruhe), gerade sitzen
- den Oberkörper vorneigen (zeigt Interesse)
- ruhige Gesten, offene Arme
- Kopf nach oben
Schritt 5: Lernen Sie aus den Angstsituationen
Erfahrung macht bekanntlich den Meister. Stellen Sie sich Ihrer Angst vor dem Vorstellungsgespräch. Nur dann können Sie auch routinierter werden. Setzen Sie sich also bewusst diesen Situationen aus und reflektieren Sie: Was hätten Sie selbst bei jedem Gespräch besser machen können?
Tragen Sie sich ein und erhalten Sie Zugang zum
Kostenlosen WHITEPAPER: